Generationswechsel im Vorstand

– Pressemitteilung –

Weimar/Krefeld, – Die renommierte Gesellschaft für Designgeschichte hat bei ihrer Mitgliederversammlung Anfang Mai im Krefelder Kaiser-Wilhelm-Museum einen neuen Vorstand aus insgesamt vier Mitgliedern gewählt. Melanie Kurz, Professorin für Designtheorie und Designgeschichte an der FH Aachen, und Thilo Schwer, Designer und Dozent an der Hochschule für Gestaltung Offenbach, bilden die neue Doppelspitze. Melanie Kurz ist gleichzeitig auch Sprecherin des Gesamtvorstandes. Die Kunsthistorikerin Stefanie Then und bisherige Kassenprüferin des Vereins übernimmt fortan die Funktion der Schatzmeisterin. Als Schriftführer vervollständigt Kilian Steiner, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit bei bayern design, das nunmehr vierköpfige Vorstandsteam der Gesellschaft. Damit übergeben die Initiatoren und Gründungsvorstände Siegfried Gronert, emeritierter Professor für Theorie und Geschichte des Designs an der Bauhaus-Universität, sowie Wolfgang Schepers, früherer Leiter des August-Kestner-Museums in Hannover, die Führung des Wissenschaftsvereins ihrem Wunsch entsprechend an die nächste Generation und wechseln in den Beirat.

Gegründet wurde die Gesellschaft für Designgeschichte als gemeinnützige Organisation im Februar 2008 in Weimar. Inzwischen gilt sie als die bedeutendste Institution zur Förderung designhistorischer Forschung im deutschsprachigen Raum. Ihr gehört eine ganze Reihe hochkarätiger Designwissenschaftler/innen an, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, ein Netzwerk zwischen Hochschulen, Designmuseen und Publikationsorganen auszubilden, um den Diskurs über Designgeschichte voranzubringen. Zwei der vier neuen Vorstandsmitglieder, Stefanie Then und Melanie Kurz, sind von Anfang an mit dabei, haben die Entwicklung der Vereinigung kontinuierlich begleitet und erinnern sich gerne an die Auftaktveranstaltung in der Stadt der deutschen Klassik, die ebenso die Gründungsstätte der wohl bekanntesten und wahrscheinlich auch am meisten mythisierten Gestaltungshochschule der Welt ist. Gerade jetzt, während des sogenannten Bauhaus-Jahrs, in dem kaum ein Möbelhaus darauf verzichten mag, bei der Vermarktung seines Warenangebots auf die Gründung des Bauhauses vor 100 Jahren zu verweisen, wird deutlich, wie wichtig designwissenschaftliche Forschung – insbesondere vor der Kulisse des gegenwärtigen Hangs zum Postfaktischen – ist.

Dass es dazu einen Verband von Fachkolleginnen und -kollegen bedarf, haben Siegfried Gronert und Wolfgang Schepers vor über elf Jahren erkannt und die Vereinsgründung auf den Weg gebracht. Als Schriftführerin engagierte sich zuletzt auch Esther Cleven im Vorstandsteam. Ihnen gebührt der Dank des neuen Vorstandes für ihre hervorragende Aufbauarbeit.

Seit ihrer Gründung organisiert die Gesellschaft für Designgeschichte regelmäßig stattfindende Tagungen zur Erörterung aktueller Forschungsfragen und publiziert eine eigene Buchreihe im Stuttgarter Verlag av edition. Aktuell erschienen ist der von Siegfried Gronert und Thilo Schwer herausgegebene Tagungsband Positionen des Neuen. Zukunft im Design (24 Euro / ISBN 978-3-89986-301-7). Die Zeit des Designs ist das Neue. Darum vermessen die Beiträge Grenzstellungen des Neuen vor der jeweils als vergangen diskreditierten Gegenwart. Gleichzeitig beleuchten sie die Bedingungen seiner Entstehung.

Die neuen Vorstände möchten die bisher so erfolgreiche Arbeit nun fortsetzen und das Fach Designgeschichte vor allem im akademischen Kontext weiter stärken. Darüber hinaus steht die Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit sowie die Verbreitung von jüngsten Forschungsthemen über weitere Publikationsformate auf ihrer Agenda.

Für die Allgemeinheit wird das Thema Designgeschichte auch nach dem Abflauen der diesjährigen Bauhaus-Euphorie interessant bleiben. Denn schon in vier Jahren steht mit dem 70-jährigen Gründungsjubiläum der legendären Hochschule für Gestaltung Ulm das nächste Event an.

Über die Gesellschaft für Designgeschichte (GfDg)
Die Gesellschaft für Designgeschichte (GfDg) setzt sich seit ihrer Gründung im Jahr 2008 in Weimar für die Vernetzung und Professionalisierung der designhistorischen Forschung deutschsprachigen Raum ein. Besondere Anliegen sind die Etablierung eines eigenständigen wissenschaftlichen Forschungsprofils für die Designgeschichte sowie der designhistorische Diskurs mit den Designmuseen und der Öffentlichkeit. Sie veranstaltet jährliche Tagungen und zählt rund 170 Mitglieder aus Wissenschaft und Praxis.

Krefeld 2019: Alter und neuer Vorstand der GfDg. Von links nach rechts: Kilian Steiner, Wolfgang Schepers, Melanie Kurz, Siegfried Gronert, Esther Cleven, Thilo Schwer, Stefanie Then. Foto: Klaus Klemp.

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