GfDg-Jahrestagung
am 29. und 30. Oktober 2021
an der FH Aachen
Die Jahrestagung der Gesellschaft für Designgeschichte 2021 widmet sich den historischen Auswirkungen von Rastern, Regeln und Normungen auf den Designprozess und die Artefaktewelt. Ebenso werden die Einflüsse auf die Nutzerinnen und Nutzer, gesellschaftliche Zusammenhänge und nachfolgende Entwicklungen thematisiert. Die Veranstaltung befasst sich sowohl mit den Einzelerscheinungen als auch mit ganzen Bewegungen, die aus rationalen Planungsbestrebungen hervorgingen und das daran anschließende Design nachhaltig prägten – sei es durch konsequente Fortführung eines Kanons oder die darauf folgenden Gegenreaktionen in Theorie und Entwurfs-praxis.
Gastgebendes Haus und Kooperationspartnerin im Jahr 2021 ist die FH Aachen. Als ausgewiesener Technologiestandort steht das akademische Zentrum der Stadt im Dreiländereck geradezu synonym für Standardisierung und rationales Planen. Doch auch aus kulturhistorischer Perspektive lässt sich Aachen als ein Ausgangspunkt für frühes Standardisierungs- und Vereinheitlichungsgeschehen anführen. So verbreitete sich etwa die karolingische Minuskel unter anderem von Aachen aus über das Einflussgebiet Karls des Großen. Über Zwischenschritte und Umwege wurde aus dieser Schrift schließlich die Grundlage der Kleinbuchstaben, wie sie gegenwärtig in der gesamten westlichen Welt vorherrschen.
Text: Melanie Kurz, Thilo Schwer