GfDg Buchtipp "Zwischenmenschliches Design", herausgegeben von Martina Fineder und Johannes Lang

Neuerscheinung: Zwischenmenschliches Design

Sozialität und Soziabilität durch Dinge, herausgegeben von Martina Fineder und Johannes Lang

Welchen Einfluss hat die Gestaltung des gegenständlichen Umfeldes auf zwischenmenschliche Beziehungen und wie werden diese gewollt oder ungewollt mit den Dingen mitgestaltet? Auf welche Weise werden durch Design und Architektur soziale Kompetenzen wie zwischenmenschliches Erkennen, Handeln und Erleben ermöglicht oder verunmöglicht? Autor*innen verschiedener Disziplinen gehen diesen Fragen nach und eröffnen hierbei eine dingorientierte Perspektive auf das Themenfeld des Social Design, die sowohl geeignet ist, eine Brücke zwischen Theorie und Praxis zu bilden, als auch einschlägiges Studienmaterial für die sozialen Dimensionen der Gestaltung zu versammeln.

Einige Beiträge stellen die Frage nach der Zwischenmenschlichkeit der Dinge konkret in eine geschichtliche Perspektive. So wird etwa die Entwicklung des Verständnisses von ‚Social Design’ unter diesem Fokus diskutiert (Lang/Fineder) und es werden Methoden und Denkweisen sozialer Gestaltungsansätze anhand einschlägiger historischer Paradigmen untersucht (Lang). Einzelne Beiträge zeichnen technikkritische Entfremdungsdiskurse seit Mitte des 20. Jahrhunderts bis heute nach (Gessmann) oder zeigen die zwischenmenschliche Rolle der Dinge unter anderem anhand der historischen Einführung technischer Geräte und Instrumente in Medizinkontexten auf (Dankl; Depner et al). Darüber hinaus wird auch die häufig als etwas Beliebiges und Individualistisches herabgesetzte Kategorie des Geschmacks anhand einschlägiger Beispiele moderner Gestaltung in ihrer gemeinsinnstiftenden sozialen Funktion untersucht (Geiger).

Link zum Verlag: https://www.springer.com/de/book/9783658302689

Text: Johannes Lang