The „strange case“ of Dino Gavina und die Folgen
Donatella Cacciola: „Immer muss man sich die Frage stellen: Wer schreibt diese Designgeschichte?“
Preview des Beitrags von Donatella Cacciola zum Tagungsthema „Designentscheidungen und ihre jeweilige Begründung“ der Gesellschaft für Designgeschichte e.V.
Abstract:
„Im Jahr 1968 fasste Dino Gavina die schwerwiegendste Entscheidung seines Lebens: Sein Unternehmen an Knoll zu verkaufen“, so Gavinas Statement rückblickend auf seine Berufsgeschichte. Nicht erzwungene, sondern bewusst getroffene Designentscheidungen hatten Gavina im Laufe seiner Geschichte als Unternehmer ständig begleitet. Dies begründet den Eklektizismus, der ihm zugeschrieben wird. Dass Dino Gavina und seine Tätigkeit als Unternehmer und Kulturförderer bis jetzt kaum ins rechte Licht gerückt wurden, ist nicht Thema dieses Beitrages. Vielmehr liegt die Vermutung nahe, dass Geschichtsschreibung sich großenteil nach einem „Erfolgsparadigma“ richtet: Berücksichtigt werden darin Protagonisten und Objekte, die sich durchsetzen konnten. Daraus entstehen oft Mythen, auf denen sich wiederum die Designgeschichte trägt. Am Beispiel Italiens ist eine Reflektion über die aktuelle Designgeschichtsschreibung notwendig. Wie wollen wir Designgeschichte schreiben? Das sind ebenfalls Designentscheidungen.
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Vita von Donatella Cacciola
Dr. Donatella Cacciola wurde in Rom geboren und lebt seit 1997 in Deutschland:Studium in Parma („World Heritage Studies“) und Bonn
– Mitarbeiterin im Archiv des Unternehmers Dino Gavina
– 2008 Promotion an der TU Delft (Architekturfakultät) zu Reeditionen und ihrer Entstehung
– seit 2003 Fachpublizistin mit Schwerpunkt Designgeschichte (u. a. für „Domus“, Mailand)
– seit 2004 Referentin auf internationalen Tagungen
– seit 2018 Lehrbeauftragte für Medien und Design an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
– als Mitautorin zuletzt für Rehm/Wagner (Hg.): „Designpatente der Moderne“ und für den „Atlas des Möbeldesigns“ des Vitra Design Museums, beide 2019
– Mitglied der Gesellschaft für Designgeschichte, Design History Society, DGPh (Deutsche Gesellschaft für Photographie).
Text: Donatella Cacciola