The Cost of Design

Jahreskonferenz der Design History Society (DHS) 5. bis 7. September an der Northumbria Universität in Newcastle-upon-Tyne

In diesem Jahr haben die GfDg und die Design History Society (DHS) erstmals ein gemeinsames Panel für die Jahrestagung der DHS erarbeitet und damit die langjährigen Beziehungen mit einer Kooperation bekräftigt. Das diesjährige Thema der DHS-Jahrestagung ‘The Cost of Design’ (Design und seine Kosten) untersucht die Komplexität der historischen und zeitgenössischen Beziehung zwischen Design und Wirtschaft. Sowohl die Kosten als auch die Wirtschaftlichkeit sind über das Finanzielle hinaus zu betrachten. ‘Kosten’ sind hier auch als Austausch von Ressourcen, Bedeutungen oder Werten zu verstehen. Design wird sowohl von Wirtschaftssystemen beeinflusst und kann diese ebenso beeinflussen. Die diesjährige Konferenz befasst sich mit der Frage, wie Design dominierende Systeme stützt, beschleunigt oder in Frage stellt und welche sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen oder ökologischen Konsequenzen sich daraus ergeben.

Das Thema des kooperativen GfDg/DHS-Panels knüpft unter dem Titel ‘The Business of the Bauhaus’ (Das Bauhaus als Geschäft) an das hundertjährige Bauhaus-Jubiläum an und belichtet das Bauhaus aus designhistorischer Perspektive im Hinblick auf die Beziehungen zwischen der berühmten Schule und der Wirtschaft. Insgesamt sechs Vorträge von jeweils drei Designhistorikern aus dem deutschen, drei aus dem angelsächsischen Sprachraum widmen sich der wirtschaftlichen Wirkung des Schulmodells (Panel am Freitagnachmittag) sowie dem Erfolg von Entwurfsstrategien aus dem Bauhaus in späteren kommerziellen Kontexten (Panel am Samstagvormittag).

Das Thema der diesjährigen DHS-Jahrestagung selbst, ‘The Cost of Design’, ist sehr eng mit dem Ort der Konferenz verbunden. Der Nordosten Englands, insbesondere die städtischen Zentren von Newcastle, Sunderland und Middlesbrough, haben sich hinsichtlich unserer Design- und Kreativbranche dramatisch verändert. Kohlebergbau, Schiffsbau und Glasproduktion trugen im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert zum Wohlstand der Region bei. Eine Veränderung in Politik und Wirtschaft in den 1970er und 1980er Jahren führte zu einem Rückgang dieser Branchen. Ein Wandel war erforderlich und in den 1990er Jahren kam es zu Investitionen, die zur Sanierung bestimmter Gebiete führten, insbesondere der Newcastle-Gateshead-Uferstraße mit dem BALTIC Center for Contemporary Art (2002) und dem Sage Gateshead (2004), in Middlesbrough mit dem Middlesbrough Institute of Modern Art (2007) und Sunderlands Nationales Glaszentrum (1998).

Der Tagungsort an der Northumbria University hat weitere Bedeutung. Der Aufstieg der Fachhochschulen in Großbritannien war in den späten 1960er und frühen 1970er Jahren eine direkte Reaktion auf die politischen und sozialen Veränderungen, die zu einer Umgestaltung der britischen Hochschulbildung führten. Sie zielte darauf ab, das berufs- und praxisorientierte Studium durch die Bereitstellung von Kontextstudien zu unterstützen. 1969 wurde das Newcastle Polytechnic gegründet, aus dem 1992 die Northumbria University wurde. Neben der Bildung von Communities of Practice kamen Wissenschaftler zusammen, die eine kritische Herangehensweise an die Designgeschichte entwickeln wollten. Um dies zu ermöglichen, wurde 1975 die erste Konferenz ‘Design 1900 – 1960’ von der Abteilung für Kunstgeschichte und komplementäre Studien am Newcastle Polytechnic einberufen. Die anwesenden Delegierten trafen sich weiterhin regelmäßig und 1977 wurde die Design History Society gegründet. Die diesjährige Konferenz ist daher eine Art Heimkehr, auf der über die Jahre hinweg geknüpfte Verbindungen gefeiert und bekräftigt sowie neue Verbindungen und Netzwerke aufgebaut werden.

Wir heißen Sie herzlich willkommen zur diesjährigen DHS-Konferenz ‘The Cost of Design’!

Dr. Elizabeth Kramer, Academic Convener und Dr. Janine Barker, Academic Co-Convener

Panel ‘The Business of the Bauhaus’: Jeremy Aynsley, DHS (University of Brighton) und Esther Cleven, GfDg (Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung Berlin)

Weitere Informationen: https://costofdesign2019.com