Zum Tod des Küchenvisionärs Gerd Bulthaup

1944 – 2019

Aich, 2. August 2019

Abschied von Gerd Bulthaup

 Nach kurzer schwerer Krankheit ist Gerd Bulthaup am 1. August 2019 (1944 – 2019) verstorben.

Gerd Bulthaup hat das Familienunternehmen bulthaup in der zweiten Generation von 1979 bis 2003 geführt. Nach seinem Ausscheiden begleitete er das Unternehmen als Gesellschafter in Aufsichtsrats- und Beiratsfunktionen. Mit seiner Persönlichkeit und seinen Werten hat er die Marke geprägt und zu internationalem Ansehen geführt. Er hatte den Mut, konsequent ganz neue Wege zu gehen und Produkte zu schaffen, die zu Meilensteinen in der Geschichte der Küche wurden. Dafür wurde er für sein Lebenswerk als Unternehmer und Küchenrevolutionär ausgezeichnet.“

Design begann unter seiner Leitung für die Marke bulthaup eine bedeutende Rolle zu spielen. Insbesondere die Zusammenarbeit mit dem HfG-Ulm-Gründer Otl Aicher sollte für die Zukunft des Unternehmens prägend werden. Das daraus entstandene Buch Die Küche zum Kochen: Werkstatt einer neuen Lebenskulturbeleuchtet sowohl die historischen Vorläufer unserer Kochkultur als auch anwendungspraktische Aspekte von Küchenelementen. Bis heute ist das Werk an prominenter Stelle in den Bücherregalen von Designerinnen und Designern zu finden.

Erstes Ergebnis dieser grundlegenden Auseinandersetzung mit dem Raum Küche war das 1984 eingeführte „system b“ und darauf aufbauend 1988 die „Küchenwerkbank“. Beide Serien markieren einen Paradigmenwechsel in der Küchenplanung. Denn die Küche orientierte sich nicht mehr ausschließlich an den Wänden, sondern öffnete sich zum Raum und stellte das gemeinsame Kochen in den Vordergrund.

Zur bulthaup Historie: https://bulthaup.com/de-de/unternehmen/historie/