Zum Tod von Ingo Maurer

am 21. Oktober 2019

Ingo Maurer ist am 21. Oktober 2019 in München verstorben. Er wurde 87 Jahre alt.

Seine Entwerferkarriere begann mit einer Lehre zum Schriftsetzer und einem anschließenden Studium der Gebrauchsgrafik. Anfang der 1960er Jahre führte ihn sein Weg in die USA, wo er einige Jahre als Grafikdesigner tätig war.

Den meisten Menschen ist Maurer als Designer von Leuchten und Lichtinstallationen bekannt. Er arbeitete an Serienprodukten ebenso wie an Gestaltungsaufträgen für einzelne private und öffentliche Raumsituationen. Als Beispiel für ein Lichtkonzept im öffentlichen Raum sei die Beleuchtung der Münchner U-Bahn-Station „Westfriedhof“ (1998) genannt. Insgesamt elf Leuchten mit einem Durchmesser von jeweils knapp vier Metern gliedern den Bahnsteig in drei Abschnitte, indem sie die einzelnen Zonen in die Farben Blau, Rot und Gelb tauchen.

Maurers Entwürfe wurden schon früh in international bedeutsame Designsammlungen aufgenommen, so etwa die narrativ gestaltete Leuchte „Bulb“ von 1966 in die Design Collection des Museum of Modern Art in New York.

Aufgrund ihrer Beliebtheit und ihres innovativen Gehalts fanden die Produkte aus dem Hause Maurer bald Nachahmer. Vorbild für unzählige Imitationen war sein Entwurf „YaYaHo“: Ein Lichtsystem, bei dem an parallel zur Raumdecke gespannten Metallseilen Halogenleuchten frei platziert werden können.

Zahlreiche Werke zeugen von seiner entwerferischen Neugier und seinem poetischen Umgang mit Licht.

Link: https://www.ingo-maurer.com/de/
Bild: U-Bahn-Station „Westfriedhof“ in München / Melanie Kurz
Text: Melanie Kurz, Thilo Schwer